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Zurück in die Zukunft – Rasieren mit einem Rasierhobel

Ein Überblick zu dem Thema „Rasieren mit einem Rasierhobel“. 
Die einzelnen Themen versehe ich mit Zwischenüberschriften, sodass ihr schauen und lesen könnt, was euch interessiert.

Gastbeitrag von Tobias Clever

So bin ich zum Hobeln gekommen:

Im letzten Jahr bin ich als heißglühender Wilkinson-Systemrasiererfan auf das Rasieren mit einem Rasierhobel aufmerksam gemacht worden. Da ich schon immer Spaß an dem Thema hatte, verfügte ich über eine breite Palette von etwa 15 Systemrasierern aller möglichen Marken. In den Osterferien waren wir dann in Wilhelmshaven, wo es zu dem Zeitpunkt noch „Rasierer Büthe“ gab. Neugierig stapfte ich in das Geschäft, um mir einen Rasierhobel zu holen. Eine Stunde später und etwa 70 Euro ärmer war ich stolzer Besitzer eines Rasierhobels, einer PreShave-Creme, einer Rasiercreme und einer Packung Rasierklingen. Parallel bin ich hier bei Facebook in eine ganz tolle Gruppe zum Thema Rasierhobel eingetreten. Der Hype nahm seinen Lauf. Heute besitze ich fast kein Systemrasierer mehr, aber dafür 14 Rasierhobel und eine von drei Schubladen von dem Kosmetikschrank meiner Frau, voll mit Rasiercremes, Rasierseifen, Pinsel und was man sonst noch so gebrauchen kann.

 

Probleme zu Beginn und der erste Tipp:

Nachdem ich nun meinen ersten Einkauf (s.o.) getätigt hatte, bin ich schnell ins Bad gegangen, um mich erstmalig mit einem Hobel zu rasieren. Nach der Rasur hatte ich weniger Schnitte und Blutpunkte als ich vorab vermutete, doch mein Gesicht fing an zu blühen – rot und kraterig. Etwas frustriert wandte ich mich an die Facebook-Gruppe und bekam neben hilfreichen Tipps auch jede Menge Klingenpräsente – letzteres ist „Standard“ in der Gruppe. Um es auf den Punkt zu bringen, folgt jetzt der erste „Tipp“: Die Haut muss sich an die Rasur mit einem Hobel gewöhnen. Bei mir hat der Prozess etwa drei bis vier Rasuren gedauert. 

 

Rasurtipps im Überblick:

Generell unterscheidet man zwischen zwei Rasierhobelköpfen:

  • Der geschlossene Kopf
    Hier befindet sich an der Schneide ein komplett durchgezogener Rahmen. Diese Hobel sind eher für Einsteiger geeignet, da die Verletzungsgefahr etwas niedriger ist. Aber auch hier gilt: Jeder Hobel ist etwas anders und so gibt es neben den sanften Vertretern auch vereinzelt herausfordernde Kandidaten.
  • Der offene Kopf
    Einfach daran zu erkennen, dass er an der Schneide gezackt ist und keinen durchgängigen Rahmen besitzt. Generell spricht man offenen Köpfen eine höhere Aggressivität zu, was ich jedoch nur bedingt bestätigen kann. Auch hier gibt es einige sanftere Kandidaten.

 

Übrigens: Unter "Butterfly" oder TTO (Twist to Open) versteht man Hobel, deren Köpfe man mit einer Drehmechanik einfach aufklappen kann, ohne den ganzen Kopf abzudrehen.

  1. Die Haut muss sich gewöhnen – und eure Hand auch.
    Übung macht den Meister, ist aber auch keine Sache von Monaten, sondern ihr werdet schnell ein Händchen dafür bekommen.
  2. Das zu rasierende Haar muss weich sein.
    Dies bekommt man mit einer warmen Dusche oder einem feuchtwarmen Handtuch hin. Letzteres legt man etwa eine Minute auf die Stellen, die rasiert werden sollen. Es gibt auch Verfechter von PreShave-Cremes, aber hier konnte ich selber keine Quantensprünge feststellen.
  3. Der Schaum muss „flutschen“.
    Ein weiterer Punkt zum Einweichen der Haare ist der Schaum. Vergesst den Müll, der sich Dosenschaum oder Gel nennt. Das meine ich nicht  mal in ökologischer Hinsicht, sondern wirklich rein praktisch. Einzig Rasiercremes oder Rasierseifen sind geeignet. Diese werden mit einem  Rasierpinsel in einer Schale zu einer sahnigen Konsistenz geschlagen, was gerne mal ein Minütchen dauern kann. Danach trägt man den Schaum auf und lässt ihn für ein zwei Minuten einwirken. Und nun kann es losgehen mit dem „Hobeln“.
  4. NICHT drücken!
    Der Hobel muss ohne Druck über die zu rasierenden Stellen geführt werden. Nach einiger Zeit hat man den Dreh raus und weiß, wo man  vielleicht etwas beherzter führen kann. Bis dahin: NICHT drücken.
  5. Drei Durchgänge zur perfekten Rasur
    Wenn man richtig sauber arbeiten möchte, rasiert man sich im ersten Durchgang mit dem Strich, dann gegen den Strich und dann quer. Ich selber rasiere mich zunächst quer und dann dagegen. Und nochmal: NICHT drücken! Wenn ihr wirklich drei Durchgänge macht, wird die Stelle  im Regelfall perfekt rasiert sein.
  6. Kein Durchgang ohne Rasierschaum
  7. Die richtige Auswahl an Materialien ist wichtig
    Ja, Hobel sehen alle ähnlich aus. Klingen sogar gleich. Dennoch haben sie oft unterschiedliche Eigenschaften. Hobel mit einem sogenannten  offenen Kamm (Zacken am Rasierkopf) sind aggressiver, als Hobel mit einem geschlossenen Kamm. Auch Rasiercremes oder Seifen können besser oder schlechter sein – Klingen sowieso. Weiter unten folgen Empfehlungen dazu.
  8. Die Klinge ist entscheidend
    Empfehlungen siehe unten. Richtig gute Klingen gibt es nur im Netz zu kaufen.
  9. Eine Klinge - maximal 4 bis 5 Rasuren
    Meine Erfahrungswerte beziehen sich allerdings vorrangig aufs Gesicht, denn das ist deutlich empfindlicher. Es gibt auch Männer, die rasieren sich doppelt so oft ihr Gesicht. Ich würde den Tipp daher auch so benennen können: Achtet darauf, dass ihr euch nicht stumpf rasiert. Die Klinge muss locker-flockig ohne Druck gleiten und Haare mitnehmen. Wenn das nicht passiert, ist der Winkel falsch oder die Klinge eben stumpf. In dem Fall dann wechseln. 

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Eigene Einkaufsbeutel und Joghurt im Glas? Das ist natürlich super. Aber da geht noch mehr. Im Supermarkt ist es möglich nachhaltig und plastiksparend einzukaufen.


Copyright: Tobias Clever
Copyright: Tobias Clever

Meine Empfehlungen:

Folgende Empfehlungen sind preislich z.T. erstaunlich human – teuer ist nicht immer besser. Ich beziehe mich hier vor allem auf gute Rasureigenschaften und weniger auf ökologische oder gesundheitliche Aspekte.

 

Sanfte Rasierhobel:

Mühle R89

Wilkinson Classic II

(inoffzielle Bezeichnung für einen Wilkinson-Hobel, den in den letzten Monaten vereinzelt in limitierter Form in DM, Rossmann und Edeka-Filialen gab. Man erkennt ihn daran, dass er vollverchromt ist, im Gegensatz zu der normalen Wilkinson-Plastikgurke, die es überall gibt.)

Merkur 23c

Timor

 

Rasiercremes:

Wilkinson, Nivea, Proraso, Palmolive,

 

Rasierpinsel:

Rossmann (Synthetik, wenn es vegan sein soll)

Wilkinson (Borste)

 

Rasierklingen:

Asco!

Wilkinson/Gillette India!

Voskhod!

Die Wilkinson-Klingen, die es überall zu kaufen gibt, sind meiner Ansicht nach nicht so gut geeignet.

Wenn es nicht aus dem Internet sein soll: Sehr gut: Hausmarke von Real (Hersteller: Personna),

Gut: Hausmarke von Rossmann (Hersteller: Croma oder Eisfeld), Hausmarke von Müller (Hersteller: Dorco)

 

Aftershave:

 

AfterShaves haben sich z.T. etwas überlebt. Viele Leute verwenden normale Pflegecremes, einige verzichten sogar komplett drauf und verwenden möglichst kaltes Wasser. Ich kann irgendwie alles bestätigen. Ein schönes AfterShave kann echt nett sein, eine normale Creme reicht oft aus und kaltes Wasser ist sowieso gut - auch unabhängig von der Wahl des Pflegeprodukts.

Hier siegt im Regelfall der Duft und die gewünschte Zusammensetzung. Ich mag das AS von Graham Hill gerne.

 

Ein Hype-AS in unserer Gruppe ist das Sunrise Orange aus dem Aldi-Nord.

 

Weiteres sinnvolles Zubehör:

Rasierschale (1€ Blechschale von Tedi)

Alaunstein (bei Blutpunkten)

Biomaris Lotion (wenn die Rasur schief geht ist das mein Mittel Nr. 1 zur Linderung)

 

Ich hoffe, dass ich euch ein paar hilfreiche Anregungen geben konnte. Tobias Clever

Alle Informationen wurden vom Autor nach bestem Wissen und mit viel Sorgfalt zusammengetragen. Eine Haftung für diese Inhalte wird weder vom Autor noch von der Redaktion von PLASTIK SPAREN übernommen.

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