Kein Plastik für den Wal - Lena kauft unverpackt
Stephan Sigg hat ein liebevoll illustriertes Kinderbuch geschrieben. Schon das Anfassen und Aufschlagen dieses wertigen Buches macht Spaß. Und das Lesen natürlich auch. Stefan Sigg nimmt uns mit in den Alltag der verpackten Produkte, beschreibt die Hürden und Schwierigkeiten gewohnte Wege zu verlassen und macht Lust auf unverpacktes Einkaufen. Ein Buch für Weltenretter ab 8 Jahren, ideal für Familien.
Warum hast du ein Kinderbuch über das Leben ohne Plastik geschrieben?
"Ich setze mich schon seit einigen Jahren privat, aber auch als Autor mit Nachhaltigkeitsthemen auseinander. Als Konsument ärgere ich mich seit längerem darüber, dass so viel Müll anfällt.
In Gesprächen mit anderen wurde mir bewusst, dass es grundsätzlich viele ähnlich sehen, aber viele denken: Das kann man nun nicht ändern. Dabei kann man schon mit kleinen Änderungen im Alltag, den Müll massiv reduzieren. Wer kreativ ist, findet schnell viele Ideen. ich habe gemerkt, dass es im Kinderbuchbereich zwar viele Umweltbücher gibt, aber noch fast nichts zum Thema "Zero Waste" und plötzlich haben mir die verpackungsfreien Supermärkte die Grundidee für diese Geschichte geliefert."
Wie kann man denn Kinder für "Zero Waste" sensibilisieren?
"Spielerisch und humorvoll! Inzwischen werden ja auch Kinder in der Schule und in den Medien mit den Auswirkungen unseres Konsums auf die Umwelt konfrontiert. Sie wissen also oft schon einiges darüber. Doch man müsste ihnen noch öfter bewusst machen: Ihr könnt die Situation verändern. Probiert aus, entwickelt Ideen ..."
Soll man Kinder mit den Bildern von Müllbergen oder Plastik in den Meeren konfrontieren? Oder macht das nur ohnmächtig?
"Solche Bilder schaffen Betroffenheit und können tatsächlich den Eindruck vermitteln: Wir haben eh keine Chance. Ich denke, es ist wichtig, dass die Kinder mitbekommen, warum Müll und Plastik ein Problem sind. Aber es hängt ja auch immer von der Tonalität ab: Wie spreche ich mit ihnen über das Thema? Vermittle ich ihnen dabei Resignation oder ein schlechtes Gewissen- oder mache ihnen sichtbar, dass die Zero-Waste-Bewegung in den letzten Jahren schon einiges erreicht hat? Obwohl mein Kinderbuch ein ernstes Thema behandelt, ist es eine witzige, unbeschwerte Geschichte geworden. Es war mir wichtig, zu motivieren und Hoffnung zu wecken."
Was ist die Botschaft deiner Geschichte?
"Lena startet ein Experiment und merkt zu spät, auf was sie sich eingelassen hat: Sieben Tage ohne Plastik zu leben, ist anspruchsvoller als gedacht - und so wird es sehr schnell ziemlich turbulent. Doch dann bekommt sie Unterstützung von mehreren Seiten. Ich möchte Kinder motivieren, dass sie gemeinsam Ideen entwickeln, ausprobieren und andere auf das Thema aufmerksam machen. Die Kinder in der Geschichte merken, dass man oft durch andere auf neue Ideen kommt. Niemand ist perfekt und vielleicht klappt es auch nicht ganz ohne Müll. Aber wenn jeder sich ein bisschen bemüht, dann verändert sich etwas. Bewusst habe ich eine Szene in die Geschichte eingebaut, in der die Kinder auf den ersten Blick ganz verrückte Ideen für eine Zukunft ohne Müll entwickeln."
Stephan Sigg - Autor und Journalist
Stephan Sigg ist 35 Jahre alt und von Beruf Autor. Sein Schreib-Elixier: Literweise Cappuccino und Cola. Sein Arbeitsplatz: ein Plätzchen im Zug oder in einem Café. Seine beste Schreibzeit: morgens zwischen halb sechs und halb zehn.
Sein Anliegen: Nachhaltigkeit und Leseförderung. https://www.stephansigg.com/person.html
Sein Buch ist erhältlich im Buchhandel. ISBN 978-3-96157-092-8, Preis: 9,95 Euro
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