Anstoß zum Umdenken
Was ein kleiner Besuch einer großartigen Ausstellung bewirken kann, ist ganz erstaunlich. Und ich hätte im Traum nicht daran gedacht, dass ein Museumsbesuch mich in meinen Grundfesten zu erschüttern vermag.
"Welche Ausstellung hat denn eine so nachhaltig prägende Wirkung?" fragt ihr euch sicherlich.
Es war die "Fast Fashion", die in 2015 im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe gezeigt wurde.
Sie zeigte die komplette grauenhafte Bandbreite unserer Modeproduktion und deren Auswirkung auf Mensch, Tier und Umwelt gnadenlos und schonungslos auf. Lediglich ein sehr viel kleinerer Raum zeigte den Gegenpart, die "Slow Fashion", und somit Möglichkeiten, was man doch aber selbst in der Hand hat und was man selbst ändern kann im Bekleidungssektor.
Glaubt mir, ich hatte reichlich Pipi in den Augen, als wir die Heimfahrt im Zug angetreten haben.
Bereits zum damaligen Zeitpunkt habe ich für mich privat Oberbekleidung selbst genäht. Mittlerweile dehnt sich das aus über die Unterwäsche bis zur Hose. Es kommen nur Naturfasern zum Einsatz und bevor ich mich an die Nähmaschine setze, hinterfrage ich, ob das Kleidungsstück wirklich von mir benötigt wird, oder ob ich darauf verzichten kann.
Auch nutze ich heute noch viel mehr die Möglichkeit der Reparatur als früher, insbesondere bei Jeanshosen. Denn gerade die sollten wir so lange wie irgend möglich nutzen, weil sie eine ganz grauenhafte Ökobilanz haben.
Wie ihr selbst eure Lieblings-Jeans für eine möglichst lange Lebensdauer reparieren könnt, zeige ich euch in diesem Video: https://www.youtube.com/watch?v=mMWvdkzE59c
Zusätzlich zu der Ausstellung, die den ersten Anstoß gegeben hat, haben mich sicherlich auch meine beiden Kolleginnen bei meinem ehemaligen Brötchenjob geprägt, mit ihren wunderbaren, leckeren Zauberwerken aus der eigenen Küche und ihrem sehr bewussten und achtsamen Umgang mit Lebensmitteln, Ressourcen und ihrer Umwelt im Allgemeinen. Auch mit ihrem ständigen kritischen und klugen Hinterfragen der Dinge, haben sie ihren Beitrag geleistet.
Wo ich früher schon ein paar Jahre lang mehr oder weniger erfolgreich mein eigenes Obst und Gemüse im heimischen Garten angebaut habe, haben mich die beiden Frauen zum aktiven Bio-Gärtnern gebracht. Ich weiß heute unglaublich viel mehr über richtige Fruchtfolgen, saisonale Gemüse sowie den schonenden Anbau und Pflege dessen und die anschließende Lagerung und Verarbeitung der Lebensmittel.
Zu guter Letzt hat mich auch eine ganz persönliche Krise (ein Hörsturz, verursacht durch zu viel Stress in unserer schrecklich hektisch und schnelllebig gewordenen Welt) zum finalen Umdenken bewegt. Diese Krise, die sich weit über ein Jahr hingezogen hat, hat meine Wahrnehmung sehr geschärft. Meine Achtsamkeit, mein Umweltbewusstsein sowie meinen Sinn für nachhaltiges Kaufen und nachhaltiges Nutzen.
In der Konsequenz all dieser Geschehnisse, habe ich mein Leben und meine Selbstständigkeit ganz schön umgekrempelt. Meine Produktpalette hat sich enorm verändert, denn ich möchte gerne meine Errungenschaften entgegen der Wegwerf-Gesellschaft, mit vielen anderen Menschen teilen, nicht nur mit denen in meinem Umfeld. Die habe ich nämlich zumeist schon infiziert, bzw. wir uns gegenseitig :-)
Sie nutzen schon meine Brotbeutel aus Leinen, meine immer wieder verwendbaren Obst- und Gemüsenetze sowie meine waschbaren Spül-Pads usw..
Falls euch meine Produkte ebenso interessieren, freue ich mich auf euren Besuch bei
Etsy: https://www.etsy.com/de/shop/BunteReGelWerke
Facebook: https://www.facebook.com/BunteRe.Gel.Werke
oder Instagram: https://www.instagram.com/bunteregelwerke/
Schon kleine Änderungen in eurem Alltag können mitunter einen großen Effekt haben. Hier seht ihr mal aufgelistet, was ich so für kleine Veränderungen vorgenommen habe:
- Wasser und Milch in Pfand-Glasflaschen
- Joghurt selbst machen
- Mehr Radfahren
- Bewusste Ernährung mit überwiegend Bio-Lebensmitteln und selbstgekochtem Essen (Clean Eating) = angenehmer Nebeneffekt: -15 Kg Körpergewicht + Schonung des Geldbeutels
- Betrieb eines Bio-Gartenstückes
- Viel zu Fuß gehen
- Selbstgenähte Obst- und Gemüsenetze, die nicht nur beim Einkauf zum Einsatz kommen, sondern auch bei der Ernte im Bio-Garten, bei der Lagerung im Kühlschrank und als Wäschenetz in der Waschmaschine
- Einsatz von Leinen-Brotbeuteln beim Einkauf und bei der Lagerung des Brotes
- Feste Seife und Shampoo-Bars
- Brot selbst backen
- Möglichst verpackungsfreies Einkaufen mit mitgebrachten Behältern
- Weitgehend plastikfreies Verschicken meiner Waren durch klimaneutrale Versandanbieter
- Kleidung selbst nähen und bewusst die Notwendigkeit hinterfragen
- ...
Ihr seht selbst, es sind schon eine ganze Menge an Stellschrauben, die man selbst drehen kann um Dinge zum Positiven zu verändern :-) Da ist doch sicher auch für euch etwas dabei!?
Wenn ich weiter so darüber nachdenke, könnte ich die Liste sicher noch fortsetzen. Das sprengt jedoch den Rahmen hier.
Deshalb: Los Leute, macht mit. Seid ansteckend und infiziert eure Umwelt mit dem positiven und nachhaltigen Wegwerf-Plastik-Vermeidungs-Virus. Repariert, hinterfragt, konsumiert mit Bedacht und handelt! JEDER hat eine Möglichkeit die Dinge zum Positiven zu verändern. Einfach mal anfangen und machen ;-)
Vielen Dank Rebecca für Deinen tollen Beitrag. Deine Begeisterung ist absolut ansteckend.
Bist du auch schon ein "Plastiksparer und stellst schöne plastikfreie Dinge her? Dann melde dich bei uns. Wir stellen Dich gerne auf unserer Seite vor.
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